- Die Digitalisierung und Volatilität der aktuellen Weltlage verändern nicht nur unseren Arbeitsalltag.
- Auch die Kompetenzen, die Führungskräfte brauchen, wandeln sich: Kommunikations- und Veränderungsfähigkeit, Vertrauen und Mitarbeiterorientierung sind mit am wichtigsten.
- Ein Blick auf moderne Führungskonzepte und -kompetenzen zeigt zudem, dass auch digitale Skills und technologisches Fachwissen zunehmend wichtiger werden.
In der heutigen Arbeitswelt haben sich zwei Führungskonzepte etabliert, die der Amerikaner James MacGregor Burns bereits 1978 in seinem Buch „Leadership“ entwickelt hatte. In vielen Unternehmen existieren beide parallel, jedoch in unterschiedliche Ausrichtungen: Der transaktionale und der transformationale Führungsstil.
Auf dem Weg zur Führung 4.0: anleiten, befähigen coachen
Diese beiden Führungsstile entsprechen für manche Forscherinnen und Forscher den Aspekten von „Führung 3.0“ – einem Austausch von Leistung und Gegenleistung mit Aushandlungsprozessen und Anreizcharakter durch materielle und immaterielle Anreize – sowie „Führung 4.0“, bei dem das Coachen und Befähigen als Empowerment stärker im Vordergrund steht:
Führungskompetenzen im digitalen Zeitalter
Das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) hat eine Metastudie zum Thema „Führungskompetenzen im digitalen Zeitalter“ durchgeführt und Ergebnisse aus 61 Studien und Umfragen aus den Jahren 2012 bis 2018 zusammengefasst. Sie leiten daraus 86 relevante Kompetenzen ab, die Einfluss auf den Führungserfolg haben.
Insgesamt ermitteln die Studien (Van Dick et al., 2016; Enste et al., 2020; Hofmann/Wienken, 2020; Pohlabeln et al., 2020), dass in digital geprägten Arbeitszusammenhängen folgende bewährte überfachliche Führungskompetenzen noch bedeutsamer werden:
- Kommunikations- und Veränderungsfähigkeit
- Vertrauen, Empathie und Konfliktfähigkeit
- Wertschätzung und Mitarbeiterorientierung
Ein wesentlicher Bestandteil der klaren Kommunikation ist die transparente Übermittlung von Informationen. Sie geben Beschäftigten den Studien zufolge das Gefühl von Berechenbarkeit und Verlässlichkeit und sind damit auch Motivationsfaktor. Zudem könnten Führungskräfte mit Informationen Orientierung geben – gerade in Krisenzeiten seien das wesentliche Punkte. Als zentral für eine erfolgreiche Führung in der digitalisierten Arbeitswelt sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch, Unklarheiten und Unstimmigkeiten rechtzeitig, klar und wertschätzend anzusprechen und zu bearbeiten, bevor daraus ein Konflikt wird.
Darüber hinaus werden folgende digitale Schlüsselqualifikationen der Führungskräfte wichtig (Kirchherr et al., 2019):
- technologisches Fachwissen für eine komplexe Datenanalyse, Webentwicklung oder Blockchain-Technologie
- digitale Grundfähigkeit (digital literacy), beispielsweise
- zur Nutzung gängiger Software
- für die digitale Zusammenarbeit
- zur angemessenen Nutzung von Online-Kanälen (Digitaler Knigge)
- und um digital lernen zu können.