Willkommen bei den Zukunftszentren: Gestaltung der Arbeitswelt im digitalen Wandel
Der Arbeitsmarkt erfährt aktuell einen umfassenden Wandel aufgrund des demografischen Wandels, ökologischer Veränderungen und der fortschreitenden Digitalisierung. Diese Umgestaltung bietet vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ungeahnte Möglichkeiten und eröffnet neue Wachstumsaussichten. Gleichzeitig entsteht jedoch ein erhöhter Anpassungsdruck, da Berufe auf praktischer Ebene durch die Digitalisierung stark verändert werden. Hierdurch ergeben sich Anforderungen an Kompetenzprofile und Qualifikationen, die neu ausgerichtet werden müssen.
Genau hier setzen die „Zukunftszentren“ an: Mit dem durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) geförderten Programm strebt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) an, Unternehmen, Arbeitnehmer und (Solo-)Selbstständige zu befähigen, den Wandel der Arbeit aktiv mitzugestalten. Die Zukunftszentren beraten und vernetzen KMU, sie entwickeln und prüfen innovative Weiterbildungskonzepte direkt im Betrieb. Ein zentrales Merkmal dabei ist die partizipative Ausgestaltung von Einführungs- und Anwendungsprozessen für digitale Technologien und KI-basierte Systeme in enger Zusammenarbeit mit den Beschäftigten.
Der Fokus des ESF Plus-Programms „Zukunftszentren“ liegt auf der Fortführung und Weiterentwicklung bestehender Förderinitiativen. Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen, inklusive der COVID-19-Pandemie, wächst der Bedarf an Unterstützung und Beratung für Unternehmen.
Die Zukunftszentren verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte und insbesondere (Solo-)Selbstständige anspricht. Unter der Schirmherrschaft des BMAS und in Kooperation mit den zuständigen Landesministerien setzen 14 Trägerverbünde das Programm „Zukunftszentren“ in die Tat um. Diese Kooperationen realisieren „Regionale Zukunftszentren“ (RZ) in verschiedenen Bundesländern, wobei jedes Zentrum gezielt auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet ist.
Ein weiteres Herzstück des Programms ist das „Haus der Selbstständigen“ (HDS), das Solo-Selbstständige im digitalen Wandel stärken möchte. Hierbei werden die Bildung von Interessenvertretungen gefördert und selbstregulierende Mechanismen zur Verbesserung von Vergütung und Arbeitsbedingungen unterstützt. Zusätzlich dazu gibt es landesweit vier Anlaufstellen, durch die (Solo-)Selbstständigen flächendeckende und umfassende Beratung geboten werden kann.
Die Finanzierung des Programms erfolgt mithilfe des ESF Plus, des BMAS und teilweise durch Landesmittel. Insgesamt stehen über die gesamte Laufzeit hinweg etwa 125 Mio. Euro zur Verfügung. Bereits seit 2019 werden die Zukunftszentren aktiv gefördert. Zunächst im Osten Deutschlands, wo der demografische und digitale Wandel besonders spürbar sind, wurde das ESF-Förderprogramm „Zukunftszentren“ etabliert. Um deutschlandweit Unterstützung im digitalen Wandel zu bieten, wurden 2021 mit weiteren Bundesmitteln die „Zukunftszentren“ auch in Westdeutschland und Berlin eingeführt.
Die Regionalen Zukunftszentren haben bereits über 14.000 Unternehmen erreicht, von denen mehr als 300 über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet wurden. Mehr als 100 innovative Qualifizierungskonzepte wurden bereits entwickelt und in Modellunternehmen erfolgreich erprobt.
Ein koordinierendes „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ (ZZA) generiert projektübergreifend Wissen zum Wandel der Arbeit, bereitet praktische Umsetzungserfahrungen zielgruppengerecht auf und stellt dieses und mehr für die RZ sowie das HDS, aber z.B. auch für weitere Arbeitsmarktakteure und Multiplikatoren bereit.
Durch die Arbeit der RZ, des HDS und des ZZA kann das BMAS das gesammelte Wissen, die Best-Practice-Beispiele sowie die Erfahrungen und Erkenntnisse der Projekte nutzen, um neue innovative Ansätze und politische Maßnahmen im Sinne einer lernenden Arbeitsmarktpolitik zu gestalten.
Im Vergabe-Wettbewerb für das koordinierende ZZA konnte sich der Antrag von ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. durchsetzen. Der gemeinnützige Träger ist im ZZA konsortialführend. Weitere Konsortialträger sind die ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH, das RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW Kompetenzzentrum) und das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart.
Auf dieser Webseite erfahren Sie mehr über die Zukunftszentren und ihre Rolle im Arbeitsmarkt der Zukunft. Gemeinsam gestalten wir die Arbeitswelt im digitalen Wandel!
Erkunden Sie die innovativen Qualifizierungen (iQK) der Zukunftszentren
Zukunfts_werkstatt
In diesem Qualifizierungsworkshop werden Mitarbeitende eines Unternehmens dazu angeregt, ihren eigenen Standpunkt innerhalb der Digitalisierungsdebatte und mit Bezug zu ihrem Arbeitsplatz zu erkennen. Im Rahmen des Qualifizierungskonzeptes werden folgende Fragen behandelt: Welche digitalen Anwendungen benutze ich aktuell an meinem Arbeitsplatz? Wie wird sich mein Arbeitsplatz in 5 Jahren verändert haben? Welche Kompetenzen besitze ich aktuell und welche Kompetenzen möchte ich erwerben bzw. benötige ich in Zukunft?
Schlagwörter: Medienkompetenz, Digitalisierung, Tools, Zukunft der Arbeitswelt
Social Media bietet die Möglichkeit einer modernen und effektiven Personalgewinnung bzw. Zielgruppengewinnung. Dieses Modul ist in zwei Workshops unterteilt. In einem strategischen Workshop sprechen wir mit Ihnen über Ihre Werte, Ziele und Zielgruppen im Kontext der Mitarbeitendengewinnung. Gemeinsam entwickeln wir einen Plan für Ihren zukünftigen Content und legen Verantwortlichkeiten im Team fest. In einem zweiten Workshop probieren die Teilnehmenden Bild- und Videoerstellungstools aus und erstellen basierend auf dem vorangegangen strategischen Workshop erste Beiträge für Ihren Social-Media-Kanal.
Teil 1: Identifikation Ihrer Unternehmenswerte und Ihrer Zielgruppe, Vorstellung verschiedener Social-Media-Plattforme, Analyse des persönlichen Netzwerks, Klären von Verantwortlichkeiten.
Teil 2 baut auf den Ergebnissen von Teil I auf. Denkbar sind folgende Inhalte: Wofür brauche ich einen Redaktionsplan und wie kann dieser aussehen; klare Aufgabenverteilung im Team; öffentliche Darstellung des Unternehmens: Grenzen & Etikette; grundlegende Hinweise zum Datenschutz und Impressum; wie kann ich mein persönliches Netzwerk vorteilhaft nutzen? – Erste Umsetzungsideen; Vereinbarungen bzgl. nächster Umsetzungsschritte treffen; Kennenlernen von Bildbearbeitungstools zur Erstellung eigener Social Media Inhalte.
Schlagwörter: Social Media, Fachkräftegewinnung, Strategie, Bild- und Videoerstellung
Zielgruppe: Mitarbeitende mit Führungsverantwortung; Mitarbeitende, die Interesse haben, sich mit Social Media auseinanderzusetzen
Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb eines Teams kann Fluch und Segen zugleich sein. Digitale Werkzeuge können die gemeinsame Arbeit vereinfachen und den einzelnen Mitarbeitenden mehr Freiheit ermöglichen. Aber nicht jedes Tool passt zu jedem Team, um wirklich für eine Erleichterung der Arbeit zu sorgen. Damit Sie das Potenzial digitaler Kommunikationswege und Kollaborationswerkzeuge möglichst wirksam nutzen und dabei persönliche wie technische Unsicherheiten verringern können, zeigen wir Ihnen in diesem Workshop eine Übersicht verschiedener Werkzeuge und wie Sie das passende für Ihre Organisation auswählen.
Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und bietet viele Potenziale für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden. Doch es braucht Regeln, damit bei diesen Veränderungsprozessen die Rechte der Arbeitnehmenden nicht übergangen werden. Im Workshop gehen wir – je nach gewählten Modulen – auf Möglichkeiten und Herausforderungen ein, die für Betriebsräte im Kontext der Digitalisierung relevant sind. Wir informieren zu aktuellen Entwicklungen und geben Orientierungshilfe und Impulse für die betriebliche Mitbestimmung und die operative Betriebsratsarbeit.
Modul 1: KI in der Arbeitswelt und Auswirkungen auf die Betriebsratsarbeit
Modul 2: Handlungsfelder der Digitalisierung
Modul 3: Mitbestimmungsrechte bei Digitalisierungsvorhaben
Modul 4: IT-Betriebsvereinbarungen
Modul 5: Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit im Gremium
Modul 6: Digitale Tools für die Kommunikation im Betrieb
Modul 7: Weiterbildung als Handlungsfeld für Betriebsräte
Schlagwörter: Betriebsrat, Mitbestimmung, KI, Digitalisierung, Kommunikation
In der modernen Arbeitswelt sind digitale Plattformen unerlässlich für eine effiziente Personalgewinnung. Diese Qualifizierung gibt Ihnen einen Überblick über die Bedeutung und die Komponenten der digitalen Personalgewinnung. Mithilfe der fünf Wahlmodule können Sie individuelle Schwerpunkte setzen und gezielt Ihre Personalgewinnung voranbringen.
Modul 1: Employer Branding – Eine Arbeitgebermarke entwickeln
Modul 2: Ansprechende Stellenanzeigen gestalten
Modul 3: Die Unternehmenswebsite als digitales Aushängeschild
Modul 4: Stellenportale nutzen – Stellenanzeigen gezielt platzieren
Generative KI im Einsatz bei Unternehmen – Schwerpunkte: Content-Erstellung und Employer Branding
Entdecken Sie, wie Unternehmen die transformative Kraft der generativen KI nutzen können! In unserer Qualifizierung zeigen wir praxisnah auf, wie KI-gestützte Technologien sowohl die Content-Erstellung revolutionieren als auch das Employer Branding verbessern. Erfahren Sie mehr über Lernziele, konkrete Anwendungsfälle sowie didaktische Methoden, die Ihre Organisation dabei unterstützen, die Potenziale dieser Technologien optimal zu nutzen. Von der Einführung bis zur Umsetzung bieten wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die notwendigen Schritte – alles in kompakten und praxisorientierten Modulen aufbereitet.
Schlagwörter: Generative KI, Content-Erstellung, Employer Branding
Zielgruppe: Führungskräfte und Mitarbeitende aus den Bereichen Marketing, HR und Kommunikation
Die Mitbestimmung braucht angesichts der digitalen Transformation ein dringendes Update. Mit KI werden neue Geschäftsprozesse und Produkte entwickelt, die Arbeitsinhalte und berufliche Anforderungen dauerhaft prägen werden. Parallel entstehen neue Möglichkeiten, gefährliche und körperlich belastende Arbeit zu reduzieren, Beschäftigte bei monotonen Tätigkeiten zu entlasten oder sie bei komplexen Aufgaben zu unterstützen. Aber wie erkenne ich überhaupt, ob KI im Betrieb eingesetzt wird? Und was bedeuten Assistenzsysteme für die Gestaltung meiner Arbeitsabläufe und für meinen Arbeitsplatz? Können KI-Anwendungen nachhaltige Transformationsprozesse unterstützen? Wo können wir mitgestalten und mitbestimmen?
Der Crashkurs Ökobilanzierung bietet einen umfassenden Überblick über die Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit, von historischen Ansätzen bis hin zu aktuellen Standards wie PCF, LCA und dem GHG-Protocol. In einem praxisnahen Workshop erlernen Sie die Grundlagen der Lebenszyklusanalyse (LCA) nach ISO 14040/44, sammeln und bewerten Daten zur Nachhaltigkeit und berechnen Umweltwirkungen. Zusätzlich erhalten Sie eine Einführung in eine Software zur Berechnung von LCAs und erstellen erste eigene Ökobilanzen anhand eines praktischen Use-Cases. Nach Abschluss des Kurses sind Sie in der Lage, Ökobilanzen zu erstellen und Nachhaltigkeitsbewertungen kritisch zu beurteilen.
Schlagwörter: Ökobilanzierung, Nachhaltigkeit
Zielgruppe: Führungskräfte, Beschäftigte
Format: Präsenz
HOW TO CHANGE: Beratung für erfolgreiche Veränderungsprozesse
Kommunikation ist Key – nur das wie, wann und wer ist meist schwer zu überblicken. Wir strukturieren gemeinsam mit Ihnen die interne Kommunikation. Mit klaren Prioritäten und fixierten Meilensteinen stellen wir sicher, dass der Prozess zielorientiert umgesetzt wird. Insgesamt soll die Beratung dafür Sorge tragen, dass notwendige Veränderungen identifiziert und ein entsprechender Prozess gemeinsam mit den Beteiligten entwickelt wird. Im nächsten Schritt helfen wir dabei, dass Veränderungen reibungslos und effektiv umgesetzt werden, was zu einer verbesserten Effizienz, Produktivität und Unternehmenskultur führen kann.
Die Digitalisierung in Unternehmen stellt auch die Arbeit des Betriebsrats immer vor neue, komplexe Herausforderungen. Das Konzept unterstützt den Betriebsrat, sich in diese neuen Themen und veränderten Rollen einzufinden und fördert den bereichsübergreifenden Austausch.
Gute koordinierte Prozesse schonen Nerven und Arbeitszeit, Unklarheiten führen zu Fehlern und Schleifen drehen kostet. Effektive und effiziente Abläufe ermöglichen Sie mit einer Prozessbeschreibung, die genauso schnell und leicht wie auch umfassend die nötigen Schritte darstellt. In dieser Qualifizierung lernen Sie, Prozesse visuell darzustellen. Anhand Ihres Themas wählen wir die passende Methodik, ob nun Business Process Modelling Notation (BPMN) oder eine tabellarische Darstellung wie z.B. SIPOC. Sie beenden die Qualifikation mit einer für Ihren Alltag einsetzbaren Beschreibung.
Mitbestimmung bei der Einführung digitaler Technologien und KI – Aufbauqualifizierung für Fortgeschrittene
Das Aufbaumodul befasst sich mit konkreten Anwendungen, Systemen und Technologien und thematisiert konkrete Mitbestimmungsaspekte sowie deren Gestaltungs- und Regelungsmöglichkeiten. Betriebliche Interessenvertretungen sollen in die Lage versetzt werden bei der Einführung digitaler Technologien erfolgreich mitzugestalten und effektiv mitzubestimmen. Im Aufbaumodul können die Teilnehmenden selbst entscheiden auf welchen Baustein sie ihren Fokus legen:
Wählbare Bausteine des Aufbaumoduls:
Allgegenwärtige Datenerfassung
Der intelligent vernetzte Arbeitsplatz und seine Organisation
Angst vor Künstlicher Intelligenz: Wie die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung unterstützen kann
Qualifizierungsplanung im Zusammenhang mit Digitalisierungs- und KI-Projekten
KI: Diskriminierungen vorbeugen und vermeiden
Die Rolle der Schwerbehindertenvertretung bei der Einführung digitaler Technologien (Ergonomie, Barrierefreiheit…)
Rationalisierung von Arbeit durch den Einsatz neuer Technologien: Möglichkeiten der Beschäftigungssicherung von Betriebsräten
KI/ Digitalisierung und agile Arbeitsorganisation
Digitalisierungstechnologien und ihre Einsatzfelder: Chancen erkennen, Risiken vermeiden und Gute digitale Arbeit gestalten
KI und Digitalisierung in der Gremienarbeit
Digitale Technologien zur Prävention und Gesundheitsförderung nutzen
Beschäftigtendatenschutz sichern und Leistungs- und Verhaltenskontrolle durch Digitalisierung und KI limitieren