Wissenspool-Beitrag

Europäische Fördermöglichkeiten für KMU

17.12.2022
Lesezeit: ca. 7 min

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen 99 % aller Unternehmen in der EU aus. Sie beschäftigen rund 100 Millionen Menschen, erwirtschaften mehr als die Hälfte des europäischen Bruttoinlandsprodukts und spielen eine Schlüsselrolle bei der Wertschöpfung in allen Wirtschaftszweigen. 

Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung hat die Europäische Kommission eine umfassende Strategie verabschiedet, die KMU nachhaltig unterstützen soll. Sie beinhaltet u.a. folgende Kernelemente: 

  • Im Rahmen des bestehenden Enterprise Europe Networks werden sog. Sustainability Advisors ernannt, die KMU bei der Bewältigung ökologischer und sozialer Herausforderungen zur Seite stehen und den Zugang zu entsprechenden Qualifikationen verbessern.  
  • Bis zu 240 sog. European Digital Innovation Hubs (EDIHs) werden bereitstehen und KMU dabei beraten, wie sie digitale Innovationen in ihre Produkte, Geschäftsmodelle und Prozesse integrieren können.  
  • Der neue Europäische Innovationsrat (European Innovation Council – EIC) wird ab dem nächsten Jahr 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um Innovationen zu fördern, die den Zielen des Green Deal entsprechen. 

Darüber hinaus stehen interessierten KMU die folgenden Dienste und Förderprogramme der Europäischen Kommission zur Verfügung: 

  • Portal on Access to Finance: Dieser Dienst hilft KMU bei der Suche nach von der EU unterstützten Finanzmitteln. 
  • Europäische Plattform für Clusterkooperation: Diese Plattform bietet ein dynamisches Mapping von über 1000 profilierten Clusterorganisationen weltweit und unterstützt die Entstehung neuer Wertschöpfungsketten durch sektorübergreifende Zusammenarbeit. 
  • COSME: Dieses EU-Programm hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und KMU in Europa zu unterstützen. Es stellt KMU Hilfe beim Zugang zu Finanzmitteln und Märkten bereit und schafft Rahmenbedingungen für ein unternehmensfreundliches Umfeld. 
  • Enterprise Europe Network: Wie oben bereits erwähnt, hilft das Enterprise Europe Network KMU und Unternehmern beim Zugang zu Marktinformationen, bei der Überwindung rechtlicher Hindernisse und bei der Suche nach potenziellen Geschäftspartnern in ganz Europa. 
  • Erasmus für Jungunternehmer: Dieser Teil des Erasmus-Programms ist ein länderübergreifendes Austauschprogramm, das neuen oder angehenden Unternehmern die Möglichkeit bietet, von erfahrenen Unternehmern zu lernen, die in anderen teilnehmenden Ländern kleine Unternehmen führen. 
  • SME Internationalisation Support: Dieser Dienst bietet KMU Informationen über ausländische Märkte und unterstützt europäische Unternehmen bei der Internationalisierung ihrer Aktivitäten. 
  • Your Europe Business Portal: Das Unternehmensportal stellt einen praktischen Leitfaden für jegliche Art von Geschäftstätigkeit und Unternehmertum in Europa dar. Es bietet Unternehmer:innen Informationen und interaktive Dienste, die ihnen helfen, ihr Geschäftsfeld in der EU auszubauen. 
  • SME Assembly: Die KMU-Versammlung stellt die wichtigste Veranstaltung für KMU in Europa dar und gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze zur Förderung des europäischen Unternehmertums und KMU vor. 

Weiterführende Informationen:

  • Einen guten Überblick über die europäische Strategie für KMU erhält man online unter https://single-market-economy.ec.europa.eu/smes_en 
  • Bei weiteren Fragen oder eventuellen Kooperationen steht Ihnen Dr. Andrea Lösch (+49 681 8575 5283, andrea.loesch@dfki.de) vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH gerne zur Verfügung. 
Autorin
Andrea Lösch

Andrea Lösch ist Senior Consultant am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH wo sie das Networking Office des European Digital Innovation Hubs für die Industrie (IDIH-Saarland) leitet. Dabei werden KMU beim Einsatz von KI und bei der Digitalisierung von industriellen Dienstleistungen regional und überregional unterstützt und grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft, zwischen forschungsgetriebenen Start-ups und KMU in der Großregion ermöglicht.

Andrea Lösch