Wissenspool-Beitrag

Fachkräfte

22.11.2021
Lesezeit: ca. 5 min

Neben der Digitalisierung ist die Fachkräftesicherung eine der zentralen Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Nur mit gut ausgebildeten Beschäftigten wird es gelingen, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen und weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein. In einigen Regionen und Branchen haben Betriebe allerdings bereits Probleme, genügend gut ausgebildete Mitarbeiter*innen zu finden. Der demografische Wandel wird diese Schwierigkeiten zukünftig noch verstärken, denn viele erfahrene Beschäftigte werden in den kommenden Jahren das Renteneintrittsalter erreichen und müssen ersetzt werden.

Inzwischen wissen viele Beschäftigte um ihren Status als „knappe Ressource“. Nach Jahren der Lohnzurückhaltung treten sie selbstbewusster gegenüber ihren Unternehmen auf. Aus dem Arbeitgeber-Markt der 1990er- und 2000er-Jahre ist an einigen Stellen ein Arbeitnehmer*innen-Markt geworden. Die Zahl der Eigenkündigungen und die Fluktuation innerhalb der Unternehmen ist gestiegen, sodass Unternehmen zunehmend auch von innen unter Druck geraten.

In vielen Fällen beschreiten KMU gemeinsam mit Politik, Arbeitsagenturen oder Fachkräftenetzwerken darum bereits kreative und innovative Wege, um neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen und ihre bestehende Belegschaft zu halten. Dazu gehören zum einen die „klassischen“ Maßnahmen wie höhere Löhne, Qualifizierungsangebote oder Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Allerdings verschiebt sich der Fokus verstärkt auch zu Gruppen, die vormals nicht im Blickfeld waren: Studienabbrecher*innen, Langzeitarbeitslose, Rückkehrwillige in den alten Bundesländern oder Fachkräfte aus dem Ausland.

Die Artikel dieses Themenfeldes nehmen zum einen bestehende Fachkräfteengpässe in den ostdeutschen Bundesländern in den Blick. Sie widmen sich zum anderen der Frage, welche Potenziale den Unternehmen zur Deckung ihres Fachkräftebedarfs zur Verfügung stehen. Betrachtet werden sowohl die endogenen Potenziale, die sich zum Beispiel durch Qualifizierung der heutigen Belegschaften heben lassen. Darüber hinaus werden auch die exogene Potenziale in den Blick genommen, die durch (Rück-)Gewinnung von Fachkräften aus anderen Branchen, Regionen und auch aus dem Ausland existieren.

Fachkräftemangel stellt zunehmende Herausforderung dar – Aktuelle Erkenntnisse zum Innovationsgeschehen in Deutschland

Trotz des Pandemiegschehens bleiben die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklugnstätigkeiten in der gesamtheitlichen Betrachtung in Deutschland weiterhin hoch. In der Betrachtung der kleinen und mittleren Unternehmen gestaltet sich die Situation dagagen differenziert. Die Innovationsausgaben sinken und auch die tatsächlich umgesetzten Innovationen nehmen weiterhin ab. Neben hohen Innovationskosten und organisatorischen Problemen stellt eine zunehmenden Herausforderug der Mangel geeignetem Fachpersonal in den Betrieben dar. Dieser wird sich, bedingt durch den dmografischen Wandel, voraussichtlich weiter verschärfen. Insbesondere in KMU bedarf es Lösungen diesem entgegenzuwirken, Fachkräfte zu binden und neue zu gewinnen.

Autor
Dr. Felix Erler

Leiter des Zentrums digitale Arbeit

ARBEIT UND LEBEN Sachsen e. V.
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