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  • Sönke Knoch im Portrait: Wie das RZzKI die regionale Entwicklung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland vorantreibt – neue Interviewreihe 
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Zu Deiner Person: Was ist Deine berufliche Profession? Und was reizt Dich an Deiner Aufgabe? Hast Du eine ganz persönliche Mission, warum Du Dich bei den Zukunftszentren engagierst? 

Sönke Knoch: Ich habe Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes studiert, darin promoviert und befasse mich in meiner Arbeit am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit der Einführung von innovativen Technologien an der Schnittstelle zwischen Menschen und Maschine in der Produktion. Die Abwechslung und der gestalterische Spielraum ermöglichen ein Ausprobieren neuer Möglichkeiten zusammen mit innovationsfreudigen Partnern aus der Industrie. Im Regionalen Zukunftszentrum für KI und Digitale Transformation (RZzKI) kann ich mein Wissen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zu deren Nutzen teilen und neue Anregungen für die Forschung erlangen.

Teamgröße und Standort: Wie groß ist Euer Team? Und Wo habt Ihr Euren Hauptsitz?

Sönke Knoch: Das RZzKI ist mit etwa 25 Personen verteilt auf die Region Saarland und Rheinland-Pfalz. Geleitet wird das RZzKI vom DFKI in Saarbrücken und ist darüber hinaus präsent in Kaiserslautern, Mainz und St. Ingbert. Das interdisziplinäre Team besteht aus Mitarbeitenden der Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e.V., der Festo Lernzentrum Saar GmbH, dem Institut für Technologie und Arbeit e. V., der TBS gGmbH Rheinland-Pfalz und Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH.

Betreuung beider Bundesländer: Angesichts der großen Fläche, die beide Bundesländer umfassen: Wie organisiert Ihr Euch, um beide Gebiete effektiv zu betreuen?

Sönke Knoch: Durch die gute Verteilung der Partner können wir Anfragen aus dem gesamten Gebiet gut abdecken. Um die Unternehmen möglichst überall eine Anlaufstelle zu bieten, versuchen wir abwechselnd in den verschiedenen Teilregionen präsent zu sein. So haben wir das RZzKI bereits auf Veranstaltungen in Koblenz, Trier, Ludwigshafen, Mainz, Speyer, Meisenheim, Kaiserslautern, Zweibrücken, Saarbrücken, Saarlouis und St. Ingbert vorgestellt. Dabei lernen wir die Region gut kennen und es gibt immer noch viele interessante Ecken zu erkunden, insbesondere im ländlichen Bereich.

Bundesländer: Was verbindet die beiden Bundesländern? Was trennt sie?

Sönke Knoch: Das Saarland und Rheinland-Pfalz weisen beide eine hohe Straßendichte und einen hohen PKW-Bestand auf, was an der kleinteiligen Verwaltungsstruktur, vielen Pendlerinnen und Pendler und vergleichsweise langen Arbeitswegen liegt. Das Saarland stellt als Teil der Region Saar-Lor-Lux das Tor nach Frankreich dar. Die Automobile- und Automobil-Zulieferindustrie ist neben der Informatik und Informationsindustrie der bedeutendste Wirtschaftsbereich. In Rheinland-Pfalz gehören Chemie- und Pharmaindustrie, die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, die Metallerzeugung und –bearbeitung, der Maschinenbau und die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie die Getränkeherstellung zu den wichtigsten Industriebranchen. Beide Bundesländer bieten Touristen schöne Landschaften, Kultur und kulinarische Highlights. 

Unternehmensakquise: Über welche Kanäle werden Unternehmen auf Euch aufmerksam? Verfolgt Ihr spezielle Strategien? 

Sönke Knoch: Die Unternehmen erreichen wir am besten über Kooperationen mit Kammern, Verbänden und verwandten Initiativen. Über gemeinsame Veranstaltungen und Online-Sprechstunden konnten wir zuletzt die meisten Unternehmen von uns überzeugen. Auch Social-Media-Posts, Anzeigen und klassische Brief-Mailings tragen dazu bei.

Unternehmensgeschichte: Hast Du eine kurze Geschichte für unsere Leser*innen, die die Essenz Eurer Arbeit und den Mehrwert für Unternehmen illustriert?

Sönke Knoch: In der Beratung der Sigmatech Informatik GmbH konnten wir bei der Einführung einer KI-gestützten Werkerführung in der Intralogistik unterstützen. Der Algorithmus analysiert dabei Transportaufträge und verfügbare Lagerfahrzeuge und verteilt diese über mobile Endgeräte auf die Mitarbeitenden. Durch die Zusammenarbeit zwischen Sigmatech und dem RZzKI entstand ein neues Software-Produkt für die Intralogistik, das bei Kunden eingesetzt wird um Leerfahrten, Fahrwege und -zeiten zu optimieren.

KI-Schwerpunkt und Mission: Euer RZ legt einen besonderen Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz. Kannst Du kurz erläutern welche Mission Ihr in diesem Bereich verfolgt?

Sönke Knoch: Wir sehen unseren Auftrag darin, Unternehmen bei der Einschätzung zu unterstützen, welche Technologie die richtige ist. Künstliche Intelligenz wird teilweise inflationär als Marketing-Begriff verwendet. Wir blicken mit den Unternehmen gemeinsam in interdisziplinären Teams aus Arbeitswissenschaftler*innen, Wirtschaftsingenieur*innen, Informatiker*innen und Betriebsratsberater*innen auf die entscheidenden Prozesse und identifizieren Verbesserungspotenziale. Das können KI-basierte Verfahren, Digitalisierungsprojekte und organisationale Veränderungen sein, immer begleitet von den richtigen Rahmenbedingungen.

Superkräfte: In den virtuellen Welten wird oft von Superkräften gesprochen. Was ist Eure Superkraft? Was können unsere Leser*innen oder andere RZs von Eurer Arbeit lernen und mitnehmen?

Sönke Knoch: Mit dem RZzKI bekommen Unternehmen die Möglichkeit die eigene Arbeit zu reflektieren und eine fundierte Einschätzung zur Umsetzbarkeit neuer Ideen zu erlangen. Häufig stehen am Ende von unserer Beratung erste Lastenhefte, die das Unternehmen befähigen eine geeignete Lösung auszuwählen. Als unparteiische Instanz ohne kommerzielles Interesse ist die geförderte Beratung der Zukunftszentren ein echter Mehrwert für jedes Unternehmen bis hin zu den einzelnen Mitarbeitenden, die bei uns eine Qualifizierung erlangen können.

Unterstützung: Auf welche Weise können Interessierte Eure Arbeit unterstützen oder sich daran beteiligen?

Sönke Knoch: Wir stehen mit unserem Wissen zur Verfügung, um Initiativen und Veranstaltungen zu unterstützen, die Unternehmen ebenfalls im technologischen Wandel unterstützen. Alle die ebenfalls dieses Ziel verfolgen sowie die Unternehmen selbst, können sich über unsere Internetpräsenz www.rzzki.de an das RZzKI wenden. Wir stehen mit unseren Berater*innen für Vorträge, Workshops und Beratungsgesprächen zur Verfügung.

Wir danken Dir für Deine Zeit und wünschen Dir uns Deinem Team weiterhin viel Erfolg!